Termine:

Festival musica aperta

Samstag 21. und Sonntag 22. September 2013, 20.15 Uhr im

Hallenbad Geiselweid, Pflanzschulstrasse 6 A, Winterthur

Eintritt 38.- / 25.- / 15.- (Kinder)Vorverkauf Notenpunkt 052 214 14 56

 

UnterwasserOper

 

Das Alter der Welt 

 

Komposition von Susanne Stelzenbach nach einer Idee von Claudia Herr

Leiter der antarktischen PALAOA Station: Dr. Lars Kindermann -

Libretto: Monika Rinck - Szenische Einrichtung: Andreas Kamp  

Bühne: Lars Reimers - Kostüm: Arianne Vitale Cardoso 

Junge Frau (Gesang/Unterwassergesang) : Claudia Herr - Alte Frau (Gesang): Veronika Böhle - Schwertwal Schwermut (Schauspiel): Andras Kamp - Unterwasserschlagwerk: Ewa Korolczyk - Trompete: Michael Netzker - Cello: Ehrengard von Gemmingen - Tuba: Mark Shearn - Klangregie: Susanne Stelzenbach - Chor der Robben: Singfrauen Winterthur (Leitung: Franziska Welti) - Chor der Jungen Robben: Gesangsensemble UnterwasserOper, Berlin

 

musica aperta eröffnet die 15.Saison mit einem spektakulären Event, das in jeder Beziehung weit über den gewohnten Rahmen hinausgeht: eine Grossproduktion im und ums Wasser im Hallenbad Geiselweid. Wichtiger Teil der Berliner Produktion ist der Chor der Singfrauen Winterthur unter Leitung der bekannten Sängerin Franziska Welti, welche selber oft in Berlin ist und so die Kooperation Winterthur-Berlin in ihrer Person gleichsam verkörpert.

Die UnterwasserOper öffnet die unerforschte Klangwelt unter Wasser, eine neue und ungewohnte Dimension des Klingens und des Hörens. Die Handlung nimmt Bezug auf den Jungbrunnen: Eine junge und eine alte Frau sind auf der Suche nach dem ewigen Leben – sie erschrecken vor dem Uralter des Eises und des Wassers angesichts der Tatsache, dass das menschliche Leben nur kurz befristet ist. Sie ignorieren die unscheinbaren Robben und suchen Erfüllung in Eros und Liebe. Dabei versuchen sie, den zynischen Wissenschaftler Schwertwal Schwermut durch ihre Reize zu binden. Die alten und die jungen Robben dagegen kämpfen gemeinsam ums Überleben, indem sie versuchen, die Luftlöcher im Eis offen zu halten.

In der Oper hören und erleben die Besucher den einmaligen Unterwassergesang und das faszinierende Spiel von Instrumenten unter Wasser. Die Darsteller agieren über, im und unter Wasser. Der Gesang und die instrumentalen Aktionen unter Wasser werden mit Unterwasser-Mikrophonen live ins Bad übertragen. Diese Klangwelt ist ein weltweit einmaliges Ereignis: eine Oper, die bis zum Parkett mit Wasser gefüllt ist - das Publikum bleibt trocken.

Eine Unterwasseroper zu schreiben bedeutet das Element Wasser nicht nur szenisch zu sehen. Oft stellte sich für die Komponistin das Gefühl ein, auf eine Wasseroberfläche zu schreiben. Klänge tauchen auf und versinken nach kurzer Zeit unwiederbringlich. Der Gesang und das Instrumentarium über und unter Wasser folgen in diesem Ambiente anderen Gesetzen und verändern den Klang. Nur zeitlupenartig können sich Aktionen und Klänge entfalten. Die damit auf natürliche Weise entstehende Verfremdung ist einzigartig und vermittelt dem Hörer das Gefühl, in eine unbekannte Welt einzutauchen. 

Die Kooperation mit dem Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung ermöglichte es, authentische Klänge aus der Tiefe der antarktischen Ozeane, darunter faszinierende Töne unbekannter Herkunft, in die Komposition zu integrieren. Wer einmal Walgesänge gehört hat, kann sich vorstellen, in welchem Klangbereich sich die Oper bewegt.

Faszinierende Bilder aus der unbewussten Welt, der Welt unter Wasser treten mit uns in Kontakt. Wir können uns hineinfallen lassen und einen archaischen Zugang zu unserer Seele und zu unserem Sein erleben.